Widersacher heisst Gewicht

Für Studebaker entwickelt Raymond Loewy 1947 den Champion, 1953 folgt der berühmte Star­liner. Das elegante, sehr europäisch wir­kende Coupé unterschied sich deutlich vom Eintopf der Detroiter Automobilküche. Es war seiner Zeit in der Form­gebung weit voraus und gilt als stilprägend für spätere amerikanische Sportwagen wie den Ford Thunderbird oder die Chevrolet Corvette.

Im Jahr 1963 stellt Loewy den Avanti vor, wiederum ein Meilenstein des Designs. Auffälligstes Merkmal des Coupés mit einer Fiberglas-Karosserie ist der fehlende Kühlergrill, weiterhin waren die Öffnungen für die Wasserkühlung unter der Stoßstange versteckt. Unter der Haube mobilisiert ein 4,7-Liter V8 mit 240 PS den Avanti zu einer Spitzengeschwindigkeit von 190 km/h.

Mit dem Namen Avanti ist der berühmte Slogan „Weight is the Enemy“ verknüpft. Loewy war seit Jahren der Ansicht, die amerikanischen Wagen seien zu unför­mig und zu schwer — die Motoren äußerst überproportioniert, führen sie zu einem unnötig hohen Benzinver­brauch. Besonders die barocken Formen mit dem typischen chromüber­ladenen Kühlergrill waren ein Dorn im Auge des Designers.

Detroit sah das natürlich anders. Und bis auf die Periode der inter­nationalen Ölkrise blieb man lieber bei der Ansicht, dass der Kunde einen nie endenden Bedarf an übermäßig großen Autos hat. Vielleicht hätte bereits damals ein Umdenken geschehen müssen, da ameri­kanische Autos immer mehr vom Weltmarkt verdrängt werden.